Zimmermänner und Zimmerinnen sind Fachleute für Holzbauwerke aller Art. Sie richten Dachstühle auf, bauen Holzhäuser, Scheunen und Sporthallen, fertigen Brücken und Fassaden. Sie konstruieren Treppen, Türen und Tore, täfern Wände und Decken, verlegen Böden, setzen Fenster ein und isolieren Wände und Dächer. Je nach Verwendungszweck wählen sie ein geeignetes Holz und verarbeiten es weiter bis zum Endprodukt.
Zimmerleute zeichnen und konstruieren die Bauteile von Hand oder am Computer mittels CAD. Die Masse aller Bauteile - Balken, Latten, Holzfaser-, Span- und Sperrholzplatten - übertragen sie von den Konstruktionsplänen aufs Holz. Danach sägen, fräsen, hobeln und bohren sie die Holzteile in die gewünschte Form. In der Werkstatt befassen sie sich auch mit der Vorfabrikation von Elementen wie ganzen Decken oder Wänden samt Installationen wie Kabel und Leitungen sowie Aussparungen für Fenster und Kamine. Dazu stehen ihnen heute moderne Sägen, Fräsen, Balkenhobler, Hobel, Stemm- und Bohrmaschinen zur Verfügung.
Die vorbereiteten Bauteile montieren Zimmerleute anschliessend auf der Baustelle. In Teamarbeit verbinden sie die Bauteile fachgerecht mit Schrauben und Nägeln. Äusserst exaktes Arbeiten sowie eine gut eingespielte Zusammenarbeit sind unerlässlich, jeder Handgriff muss sitzen. Das Endprodukt kann zum Beispiel ein Dachstuhl, ein ganzes Haus oder eine Treppe sein.
Neben ihrer Arbeit im Neu- und Innenausbau renovieren Zimmerleute auch Altbauten. Zudem übernehmen sie Isolationen von Gebäuden und kennen sich auch mit Cleantech-Produkten aus. Sie sind in der Lage, Photovoltaik- und Solarsysteme zu montieren.
Zimmerleute sind sich der Gefahren in ihrem Beruf bewusst und schützen sich entsprechend. Sie beachten die Sicherheitsvorschriften, treffen Massnahmen zur Unfallverhütung und tragen die persönliche Schutzausrüstung. Um die Umwelt nicht zu gefährden, befolgen sie die Umweltschutzbestimmungen. Restmaterial entsorgen sie gemäss betrieblicher Vorschrift.
- Grundlage
Eidg. Verordnung vom 5.8.2013
- Dauer
4 Jahre
- Bildung in beruflicher Praxis
In einer Zimmerei bzw. einem Holzbaubetrieb
- Schulische Bildung
1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule Lerninhalte: Vorbereiten der Arbeiten, Abbinden von Konstruktionsteilen, Aufrichten von Holzkonstruktionen, Vorfertigen von Bauteilen, Einbauen von Schutzschichten und Dämmungen, Montieren von Bekleidungen / Unterkonstruktionen, Montieren von vorgefertigten Produkten
- Überbetriebliche Kurse
Zu verschiedenen Themen
- Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
- Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Zimmermann/Zimmerin EFZ"
- Vorbildung
- abgeschlossene Volksschule
- Anforderungen
- handwerkliches Geschick
- Körperkraft und Beweglichkeit
- Kurse
Angebote von Fach- und Berufsfachschulen, des Verbandes Holzbau Schweiz sowie des Verbandes Schweiz. Schreinermeister und Möbelfabrikanten VSSM
- Verkürzte Grundbildung
Schreiner/in EFZ, Zeichner/in EFZ
- Verbandsprüfung
Holzbau-Vorarbeiter/in
- Berufsprüfung (BP)
Holzbau-Polier/in mit eidg. Fachausweis, Holzfachmann/-frau mit eidg. Fachausweis
- Höhere Fachprüfung (HFP)
Holzbau-Meister/in
- Höhere Fachschule
Dipl. Techniker/in HF Holztechnik, Vertiefung Holzbau
- Fachhochschule
z. B. Bachelor of Science (FH) in Holztechnik, Architektur oder Bauingenieurwesen
Quelle: berufsberatung.ch