Schreinereibetriebe unterscheiden sich durch ihre Ausrichtung. Die einen stellen vor allem Möbel her, andere sind auf Einbauküchen spezialisiert, bauen Türen und Fenster oder sanieren alte Holzbauten. Wieder andere stellen Holzräder und Leiterwagen her oder produzieren Ski. Aufgrund dieser Vielfalt an Produkten werden in diesem Beruf vier Fachrichtungen unterschieden: Schreiner/innen der Fachrichtung Möbel und Innenausbau, so genannte Möbelschreiner/innen, stellen Einzelmöbel und Innenausbauten her und montieren sie. Sie befassen sich ausserdem mit Furnier- und Beschichtungsarbeiten sowie mit der Oberflächenbehandlung.
Schreiner/innen der Fachrichtung Bau und Fenster, so genannte Bauschreiner/innen, stellen Türen, Fenster, Fensterläden, Schrank- und Korpus-Elemente, Kücheneinrichtungen sowie Wand- und Deckenverkleidungen her. Auf der Baustelle montieren sie diese Bauteile. Auch Holzschutzbehandlungen und das Einsetzen von Fensterglas gehören zu ihrem Metier.
Schreiner/innen der Fachrichtung Wagner bauen und reparieren Fahrzeugteile wie Holzspeichenräder oder Deichseln, Leiterwagen, Spiel- und Sportgeräte wie Schlitten oder Sprossenwände sowie Holzgeräte für die Landwirtschaft und den Haushalt, etwa Gartenmöbel oder Leitern.
In der Fachrichtung Skibau werden Ski und Snowboards produziert und verkauft. Skibauer/innen kennen sich mit allen Werkstoffen der Skiproduktion aus: Holz, Kunststoff, Metall und Fiberglas. Zudem fräsen und schleifen sie Kanten, lackieren Oberflächen und führen Servicearbeiten aus.
Schreiner/innen aller Fachrichtungen sind in der Lage, Werkstücke nach Plänen herzustellen. Diese Pläne zeichnen sie zum Teil selbst, von Hand oder am Computer mit CAD. Neben Massivhölzern verarbeiten sie auch Sperrholz, Span- und Faserplatten, Kunststoffe und Metalle. Sie schneiden, hobeln, bohren, fräsen und schleifen an grossen stationären Maschinen und computergesteuerten CNC-Bearbeitungszentren.
- Grundlage
Eidg. Verordnung vom 14.8.2013
- Dauer
4 Jahre
- Fachrichtungen
- Möbel/Innenausbau
- Bau/Fenster
- Wagner
- Skibau
- Bildung in beruflicher Praxis
In einer Schreinerei oder in einer Lehrwerkstätte (Basel, Bern, Zürich oderSamedan, jeweils nur Fachrichtung Möbel/Innenausbau)
- Schulische Bildung
1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule
- Überbetriebliche Kurse
Praktisches Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen
- Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
- Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Schreiner/in EFZ"
- Lerninhalte
- Vorbereiten und Planen
- Herstellen und Montieren
- Vorbildung
- abgeschlossene Volksschule
- Anforderungen
- handwerkliches Geschick
- gutes räumliches Vorstellungsvermögen
- zeichnerische Fähigkeiten
- logisches Denken
- exakte Arbeitsweise
- Sinn für Ästhetik
- gute Gesundheit (keine Überempfindlichkeit gegen Staub und Chemikalien)
- Kurse
Angebote von Fach- und Berufsfachschulen sowie des Verbandes Schweiz. Schreinermeister und Möbelfabrikanten VSSM
- Verkürzte Grundbildung
Zimmermann/Zimmerin EFZ, Zeichner/in EFZ (Fachrichtung Innenarchitektur)
- Verbandsdiplome VSSM
Fertigungsspezialist/in VSSM/FRM
- Berufsprüfung (BP)
Projektleiter/in Schreinerei mit eidg. Fachausweis, Produktionsleiter/in Schreinerei mit eidg. Fachausweis
- Höhere Fachprüfung (HFP)
Schreinermeister/in
- Höhere Fachschule
Dipl. Techniker/in HF Holztechnik, Vertiefung Schreinerei
- Fachhochschule
Bachelor of Science (FH) in Holztechnik oder Bachelor of Science (FH) in Innenarchitektur
Quelle: berufsberatung.ch