Ob Buch, Broschüre oder Tageszeitung, Website, Trailer oder App: Polygrafen sorgen dafür, dass Print- und Screenmedien ein ansprechendes Layout haben und in der richtigen Datenform für die Weiterverarbeitung vorliegen. Damit bewegen sie sich an der Schnittstelle zwischen Gestaltung und Produktion. Sie bereiten am Computer Texte, Bilder, Grafiken und Illustrationen so auf, dass sie fehlerfrei, übersichtlich gegliedert und ästhetisch überzeugend sind. Ausserdem sind sie dafür verantwortlich, dass die Daten einwandfrei ausgedruckt oder auf einem Bildschirm dargestellt werden können. Je nach Schwerpunkt befassen sie sich mit der Aufbereitung von Print- oder Screenmedien.
Nach den Wünschen und Bedürfnissen der Kundschaft oder auf der Grundlage vorgegebener Corporate Designs planen Polygrafinnen ihre Arbeit und legen die gestalterischen Spezifikationen fest. Nach typografischen und gestalterischen Regeln erstellen sie mediengerechte Publikationen: Sie platzieren die Textelemente, bestimmen Schriftarten und -grössen sowie Zeilenabstände und -breiten, erstellen Grafiken und bearbeiten Bilder. Nach Vorgaben setzen sie zum Beispiel Piktogramme, Logos und Icons um. Aufbereitete Texte und Bilder fügen sie zu einem stimmigen Ganzen zusammen und legen die Seitenumbrüche fest. Zudem nehmen Polygrafinnen grammatikalische und orthografische Korrekturen am Text vor. Danach holen sie das "Gut zum Druck" respektive das "Gut zur Ausführung" ein.
Polygrafen bearbeiten die elektronischen Daten mit speziellen Layout- und Bildbearbeitungsprogrammen. Aus den einzelnen Seiten erstellen sie die gesamte Druckform. Zum Schluss machen sie Kontrollkopien und schicken die Daten, wenn sie in ordnung sind, an die Druckerei oder an die interne Weiterverarbeitung. Die Daten archivieren sie so, dass sie für weitere Verwendungen zur Verfügung stehen, also zum Beispiel, dass die Inhalte einer Broschüre auch für eine Internet-Version genutzt werden können.
Der Arbeitsalltag von Polygrafinnen ist von Arbeit am Computer geprägt. Eine wichtige Rolle spielen aber auch Zusammenarbeit im Team sowie der Kontakt zur Kundschaft und zu weiteren Fachleuten der Medienproduktion. Die technologischen Entwicklungen erfordern von den Berufsleuten zudem eine fortlaufende Weiterbildung und einen offenen Blick für aktuelle Trends.
- Grundlage
Eidg. Verordnung vom 22.10.2013
- Dauer
4 Jahre
- Schwerpunkte
- Printmedien
- Screenmedien
- Bildung in beruflicher Praxis
In grafischen Betrieben, Grafikateliers, Werbeagenturen, bei Multimedia-Dienstleistern
- Schulische Bildung
1 ½ Tage pro Woche an der Berufsfachschule
- Berufsbezogene Fächer
- Festlegen der gestalterischen Spezifikationen
- Erstellen und Aufbereiten mediengerechter Publikationen
- Anwenden der ersten Landessprache
- Anwenden der zweiten Landessprache
- Sicherstellen der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes und des Umweltschutzes
- Überbetriebliche Kurse
Zu verschiedenen Themen
- Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
- Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Polygraf/in EFZ"
- Vorbildung
- abgeschlossene Volksschule, in der Regel oberste Schulstufe
- Anforderungen
- Sinn für Formen und Farben, Flair für Gestaltung
- gutes Vorstellungsvermögen
- Freude an Computerarbeit
- gute Auffassungsgabe
- gutes Sprachempfinden in 1. und 2. Landessprache
- exakte und selbstständige Arbeitsweise
- Farbunterscheidungsvermögen
- Kurse
Angebote von Berufsfach- und Fachschulen, von Hochschulen für Gestaltung und von Berufsverbänden
- Berufsprüfung (BP)
Mit eidg. Fachausweis: Typografische/r Gestalter/in für visuelle Kommunikation, Techno-Polygraf/in, Druckkaufmann/-frau, Korrektor/in
- Höhere Fachprüfung (HFP)
Publikationsmanager/in mit eidg. Diplom
- Höhere Fachschule
Dipl. Techniker/in HF Medien
- Fachhochschule
Bachelor of Science (FH) in Medieningenieurwesen, Bachelor of Arts (FH) in visueller Kommunikation
Quelle: berufsberatung.ch