Gepflästerte Strassen und Plätze stellen seit Jahrtausenden solide und ästhetische Verkehrswege dar. Gebaut werden sie von Pflästerern. Sie versetzen die Pflastersteine nach verschiedenen Verlegearten und verbinden bei ihrer Tätigkeit handwerkliches Können mit einem ausgeprägten Sinn für das Gestalterische.
In der Arbeitsvorbereitung richten Pflästerinnen die Baustelle ein, stecken nach Plan den Bereich der Rohplanie ab, stellen die Werkzeuge und Maschinen bereit und rechnen aus, wieviel Sand und Steine sie für den Auftrag benötigen.
Jede Pflästerung ruht auf einem Unterbau. Pflästerer heben die Erde aus, bringen eine erste Schicht Kies ein, setzen Entwässerungsschächte, verlegen Röhren und Leitungen und markieren Aussparungen für Bäume. Mit Randsteinen und Stellplatten setzen sie die Randbegrenzungen. Sie verteilen den Kies und verdichten ihn mit der Walze.
Pflästerinnen setzen Stein für Stein mit dem Pflästererhammer in den Boden. Dazu sitzen sie auf einem niedrigen einbeinigen Pflästerstuhl. Wo nötig, hauen sie die Steine mit dem Richthammer zurecht. Mit der Setzlatte kontrollieren sie die Ebenheit und die Neigung der Oberfläche, die für den Wasserabfluss stimmen muss.
Auf dem fertig verlegten Pflaster verteilen Pflästerer je nach Verfugungsart mit der Schaufel Sand und schwemmen ihn mit Wasser ein oder wischen den flüssigen Mörtel in die Fugen. Das Ganze verfestigen sie von Hand mit so genannten Stosswerkzeugen oder mit dem Plattenvibrator. Die fertige Fläche reinigen sie von Hand oder mit der Schwammputzmaschine.
Bei ihrer Arbeit setzen Pflästerinnen Geräte und Maschinen ein, verrichten aber vorwiegend anspruchsvolle Handarbeit im Freien, was Ausdauer und eine gute körperliche Verfassung erfordert.
Pflästerer kennen die Gefahren auf der Baustelle und schützen sich und ihre Mitarbeitenden, indem sie die Sicherheitsvorschriften beachten, Massnahmen zur Unfallverhütung treffen und die persönliche Schutzausrüstung tragen. Um die Umwelt nicht zu gefährden, achten sie auf die Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen und entsorgen verbrauchte Baumaterialien fachgerecht.
- Grundlage
Eidg. Verordnung vom 1.11.2013
- Dauer
3 Jahre
- Bildung in beruflicher Praxis
In einer Pflästerei oder einer Bauunternehmung für Pflästerungen und Natursteinbeläge
- Schulische Bildung
Blockkurse an der Berufsfachschule Verkehrswegbauer in Sursee: durchschnittlich 9 Wochen pro Jahr, davon rund 2 Wochen pro Jahr Schwerpunktausbildung "Pflästerung" in Alpnach
- Berufsbezogene Fächer
- Organisieren der Arbeiten und Gewährleisten von Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz sowie Umweltschutz
- Ausführen allgemeiner Arbeiten im Verkehrswegbau
- Ausführen von Pflästererarbeiten
- Überbetriebliche Kurse
Praktisches Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen
- Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
- Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Pflästerer/Pflästerin EFZ"
- Vorbildung
- Abgeschlossene Volksschule
- Anforderungen
- handwerkliches Geschick
- sorgfältige und genaue Arbeitsweise
- Selbstständigkeit
- Teamfähigkeit
- körperliche Widerstandsfähigkeit
- Sinn für Gestaltung
- Kurse
Angebote von Berufs- und Fachschulen, des Bildungs- und Berufszentrums des Verbands Schweiz. Pflästerermeister in Alpnach, des Campus Sursee Bildungszentrum Bau des Schweiz. Baumeisterverbands sowie von den Partner- Ausbildungsinstitutionen in Deutschland und Österreich
- Verkürzte Grundbildung
Gleisbauer/in, Grundbauer/in, Industrie- und Unterlagsbodenbauer/in, Strassenbauer/in
- Berufsprüfung (BP)
Pflästerer-Polier/in mit eidg. Fachausweis
- Höhere Fachprüfung (HFP)
Dipl. Bauleiter/in Tiefbau, Baumeister/in
- Höhere Fachschule
Dipl. Techniker/in HF Bauführung, Dipl. Techniker/in HF Bauplanung
- Fachhochschule
Bachelor of Science (FH) in Bauingenieurwesen
Quelle: berufsberatung.ch