Medizinische Praxisassistentinnen haben vielfältige Aufgaben. Als Sprechstundenassistenz nehmen sie Anrufe entgegen und vereinbaren Termine. Sie empfangen Patientinnen, erfassen und dokumentieren alle nötigen Informationen und leiten diese weiter. Notfälle erkennen sie sofort und reagieren der Situation entsprechend. Sie betreuen, beruhigen und überwachen die Patientinnen, informierensie über das weitere Vorgehen und bereiten sieauf die Behandlung vor. Benötigte Instrumente und Apparate sterilisieren sie und legen sie bereit. Bei Bedarf assistieren sie der Ärztin.
Zur Entlastung der Ärzte führen Medizinische Praxisassistenten therapeutische und diagnostische Arbeiten und Prozesse durch: Auf ärztliche Anordnung legen sie Patienten zum BeispielVerbände an, verabreichen Injektionen und nehmen Blut ab. Sie führen eigenständig verschiedene Tests durch wie Atem- oder Hauttests, Blutdruckmessungen und Aufzeichnungen der Herztätigkeit (EKG).
Ein weiterer Arbeitsbereich ist das Labor, wo sie Blut- oder Urinproben untersuchen.Sie zählen und differenzieren Blutzellen, suchen nach Pilzsporen, identifizieren Bakterien usw. Zur Analyse der Probenstehen ihnenChemikalien, Mikroskope und weitere Apparaturen zur Verfügung. Zudem beherrschen Medizinische Praxisassistentinnen den Umgang mit Röntgenapparaten. Sie bedienen die Geräte und entwickeln die Aufnahmen selbstständig.Bei allen Arbeitenhalten sich die Berufsleute streng an die Vorschriften zur Hygiene, Sicherheit und Gesundheit sowie zum Umweltschutz.
Medizinische Praxisassistenten sind für die gesamte Administrationzuständig und sorgen damit für das einwandfreie Funktionieren der Praxis. Sie übernehmen die Korrespondenz und Organisation des Betriebes. Sie verwalten die Krankengeschichten mit allen Patienten- und Versicherungsdaten, schreiben Briefe und Protokolle ab Diktiergerät und kümmern sich um das Rechnungswesen. Zudem bestellen und verwalten sie Verbrauchsmaterial und Medikamente.
- Grundlage
Eidg. Verordnung vom 8.7.2009, mit Änderung vom 9.8.2012
- Dauer
3 Jahre
- Bildung in beruflicher Praxis
In einer Arztpraxis
- Schulische Bildung
An der Berufsfachschule; die Anzahl von Schultagen pro Woche ist kantonal unterschiedlich: 1 bis 3 Tage im 1. Lehrjahr, 1 bis 1½ Tage im 2. und 3. Lehrjahr
- Berufsbezogene Fächer
Umgang mit den Patientinnen und Patienten; diagnostische und therapeutische Prozesse; betriebliche Prozesse; medizinische Grundlagen; Hygiene, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz; Fremdsprache
- Überbetriebliche Kurse
Zu diversen Themen
- Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
- Privatschulen
Kostenpflichtige Angebote in den Kantonen St. Gallen, Zürich, Waadt
- Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Medizinische/r Praxisassistent/in EFZ"
- Vorbildung
- gute Leistungen in Biologie, Chemie und Physik
- Anforderungen
- Interesse für naturwissenschaftlich-technische Zusammenhänge
- Freude am Kontakt mit Menschen
- Einfühlungsvermögen
- psychische Belastbarkeit
- Teamfähigkeit
- Freude an Fremdsprachen und administrativen Arbeiten
- Organisationstalent
- Sinn für praktische Arbeiten
- Sinn für Sauberkeit und Hygiene
- Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und genaue Arbeitsweise
- keine Überempfindlichkeit gegenüber Arzneimitteln und chemischen Lösungen
- Verschwiegenheit (aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht)
- Kurse
Angebote von Berufsverbänden und Berufsfachschulen
- Berufsprüfung (BP)
Medizinische/r Praxiskoordinator/in klinischer oder praxisleitender Richtung mit eidg. Fachausweis, Krankenversicherungs-Fachmann/-frau mit eidg. Fachausweis oder Spitalfachmann/-frau mit eidg. Fachausweis
- Höhere Fachprüfung (HFP)
Z. B. dipl. Krankenversicherungs-Experte/-Expertin, dipl. Spitalexperte/-expertin
- Höhere Fachschule
Z. B. dipl. Pflegefachmann/-frau HF, dipl. Fachmann/-frau für medizinisch-technische Radiologie HF, dipl. Biomedizinische/r Analytiker/in HF oderdipl. Aktivierungsfachmann/-frau HF
- Fachhochschule
Z. B. Bachelor of Science (FH) in Pflege, in Ergotherapie oderin Physiotherapie
Quelle: berufsberatung.ch