IndustrieIackierer beschichten die Oberflächen von Maschinenteilen, Geräten und anderen industriell hergestellten Produkten aus Metall, Kunststoff, Holz, Glas, Papier und Textilien. Das schützt die Gegenstände vor Rost, mechanischen Beschädigungen und Fäulnis. Ausserdem dient die Beschichtung zur Verschönerung, Veredlung und Werterhaltung der Produkte.
Industrielackiererinnen behandeln das Material zuerst mit verschiedenen Techniken vor: Sie gleichen Unebenheiten mit dem Spachtel aus, schleifen die Oberfläche oder waschen sie mit Entfettungsmitteln. Weitere Behandlungsmethoden sind Phosphatieren, Chromatieren oder Sandstrahlen.
Vor dem Lackieren berechnen die Berufsleute den Materialbedarf, stellen die benötigte Ware bereit und mischen die Farbtöne. Flächen, die lackfrei bleiben müssen, decken sie mit Klebeband, Plastikfolie oder Schaumstoff ab. Dann tragen sie den Lack auf. Dies geschieht meistens mit der Spritzpistole, manchmal aber auch durch Tauchen oder Streichen. Je nach Verwendungszweck werden die Teile unterschiedlich oft beschichtet, gebrannt oder mittels Folien beschriftet.
Nach der abgeschlossenen Arbeit reinigen Industrielackierer die Geräte und verwerten beziehungsweise entsorgen die Abfälle fachgerecht.
Industrielackiererinnen sind stets in Kontakt mit Schad- und Giftstoffen. Darum verwenden sie Atemschutzmaske, Handschuhe und Gehörschutz. Ausserdem halten sie sich genau an die Sicherheits-, Brandschutz- sowie Umweltschutzvorschriften.
- Grundlage
Eidg. Verordnung vom 10.9.2015
- Dauer
3 Jahre
- Bildung in beruflicher Praxis
In einem Lackier- und Beschichtungswerk oder in einer Lackierabteilung eines Industriebetriebs
- Schulische Bildung
1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule
- Berufsbezogene Fächer
- Planen der Arbeiten und Führen einfacher Kundengespräche
- Einsetzen der Applikationsverfahren und der Applikationstechnik
- Sicherstellen der Nachhaltigkeit
- Überbetriebliche Kurse
Praktisches Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen
- Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
- Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Industrielackierer/in EFZ"
- Vorbildung
- abgeschlossene Volksschule
- Schnupperlehre (keine Pflicht, aber von vielen Betrieben erwünscht)
- Anforderungen
- handwerkliches Geschick
- Sinn für Farben
- keine Farbsehstörungen
- gesunde Atmungsorgane, keine Allergien gegen Lösungsmittel und andere Chemikalien
- guter Geruchssinn
- Zuverlässigkeit
- Teamfähigkeit
- Kurse
Angebote von Berufsfach- und Fachschulen sowie der Schweizerischen Vereinigung der Industrielackiermeister SVILM
- Berufsprüfung (BP)
Z. B. Lackierfachmann/-frau Industrie mit eidg. Fachausweis
- Höhere Fachprüfung (HFP)
Z. B. Carrosseriemeister/in, Fachrichtung Lackierer/in
- Höhere Fachschule
Z. B. dipl. Farbgestalter/in HF
- Weiterbildung im Ausland
Staatlich geprüfte/r Lacktechniker/in an der Fachschule für Lacktechnik in Stuttgart (D)
Quelle: berufsberatung.ch