Fahrzeugschlosser/innen bauen, montieren und reparieren Fahrgestelle und Aufbauten für Reisebusse, Feuerwehrautos, Tiefkühlfahrzeuge und Ähnliches. Sie bauen die Fahrzeuge je nach Verwendungszweck um und rüsten sie mit Kran- und Kippanlagen, Hebevorrichtungen, Gepäckträgern usw. aus. Dabei berücksichtigen sie technische Vorschriften und die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Kundschaft.
Wichtigstes Arbeitsmaterial der Fahrzeugschlosser/innen ist Metall. Mit verschiedenen Bearbeitungsverfahren bringen sie Bleche, Rohre und Profile in die gewünschte Form: Sie biegen, strecken und stauchen sie. Sie schneiden, sägen und bohren Werkstücke und schweissen, löten oder nieten sie zusammen. Dafür stehen ihnen Handwerkszeug, aber auch moderne Maschinen zur Verfügung. Vermehrt werden auch Kunststoffe eingesetzt. Die Berufsleute kennen die speziellen Eigenschaften der Materialien.
Fahrzeugschlosser/innen lesen Schaltpläne und technische Zeichnungen. Für die Anfertigung von Aufbauten ziehen sie die Pläne als Arbeitsvorlagen heran. Dabei beginnen sie mit dem Gerippe, das dem Fahrzeug Form und Stabilität gibt. An dieses montieren sie die vorbereiteten Teile. Sie versehen Aufbauten oder Ladeflächen mit Holz- oder Metallbeplankungen, nehmen Anpassungen am Fahrgestell und an den Kotflügeln vor und statten das Fahrzeug mit Zubehör wie Werkzeugkisten, Halterungen oder Lampen aus. Manchmal setzen sie auch ganze hydraulische Anlagen zusammen oder bauen Klimaanlagen ein.
Zu den Aufgaben der Berufsleute gehören auch Wartungs- und Reparaturarbeiten. Sie sorgen für einen wirksamen Korrosionsschutz, führen Funktionstests durch, prüfen die Hydraulik von Kränen oder die Lenk- und Bremssysteme von Anhängern. Beschädigte oder abgenützte Teile ersetzen sie.
Fahrzeugschlosser/innen arbeiten alleine oder im Team. Die Arbeit mit Maschinen, Ausrüstungen und Werkzeugen ist mit Unfallgefahren verbunden. Die Berufsleute halten sich an die Vorgaben zur Sicherheit, zur Gesundheit und zum Umweltschutz.
- Grundlage
Eidg. Verordnung vom 25.8.2009
- Dauer
4 Jahre
- Bildung in beruflicher Praxis
In einem Fahrzeugbaubetrieb oder in einer Carrosseriewerkstatt
- Schulische Bildung
1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule
- Berufsbezogene Fächer
- technische Grundlagen (Rechnen / Physik, Elektrotechnik, Stoffkunde, Fertigungsverfahren)
- betriebliche Grundlagen (Betriebslehre, Arbeitsplatz, Vorschriften) Fahrzeugtechnik (Elektrik / Elektrotechnik, Pneumatik, Hydraulik, Triebwerke, Fahrzeugdynamik)
- Herstellung und Instandhaltung (Zeichnen, Fahrwerk, Fahrzeugaufbau)
- Überbetriebliche Kurse
Praktisches Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen
- Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
- Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Fahrzeugschlosser/in EFZ"
- Vorbildung
- abgeschlossene Volksschule
- gute Leistungen in Rechnen, Geometrie und Technischem Zeichnen
- Anforderungen
- ausgeprägtes handwerkliches Geschick
- räumliches Vorstellungsvermögen
- Körperkraft
- Verantwortungsbewusstsein
- genaue und sorgfältige Arbeitsweise
- Teamfähigkeit
- Kurse
Angebote von Berufsfachschulen und des Schweiz. Carrosserieverbandes VSCI
- Berufsprüfung (BP)
- Carrosseriewerkstattleiter/inmit eidg. Fachausweis
- Schweissfachmann/-frau mit eidg. Fachausweis
- Höhere Fachprüfung (HFP)
Carrosseriemeister/in, Fachrichtung Schlosser/in
- Höhere Fachschule
Z. B. dipl. Techniker/in HF Metallbau
- Fachhochschule
Z. B. Bachelor of Science (FH) in Automobiltechnik
- Spezialisierung
Schadenexperte/-expertin, Zusatzausbildung bei einer Versicherungsgesellschaft
- Branchenzertifikat
- Werkstattkoordinator/in im Carrosseriegewerbe
- Carrosseriefachmann/-frau Fachrichtung Fahrzeugbau
Quelle: berufsberatung.ch