Carrossiers Lackiererei behandeln Carrosserien von Nutzfahrzeugen, Personenwagen, Spezial- und Schienenfahrzeugen sowie Oberflächen von Motorrädern, Booten, Flugzeugen usw. Sie bearbeiten vor allem Unfallschäden und durch Abnutzung, Witterungseinflüsse und Alterung entstandene Lackschäden, führen aber auch Neu- und Umlackierungen von Fahrzeugen aus.
Zuerst analysieren Carrossierinnen Lackiererei den Aufbau des Originallacks und bestimmen dann die einzelnen Arbeitsschritte. Den zu lackierenden Untergrund bereiten sie sorgfältig vor: Sie gleichen Unebenheiten mit Spachtelmasse aus, schleifen die behandelten Stellen glatt und entfernen Staub- und Fettreste. Danach decken sie die Teile des Fahrzeuges, die nicht lackiert werden sollen, sorgfältig ab.
Mithilfe des Farbcodes, der an jedem Auto angebracht ist, bestimmen Carrossiers Lackiererei die originale Fahrzeugfarbe. Da sich die Farbe im Laufe der Zeit verändert, müssen sie diese leicht anpassen. Sie berechnen die benötigte Lackmenge und mischen mit einer Präzisionswaage die Farben, bis der Farbton genau stimmt. Je nach Zweck verwenden sie wasserlösliche Lacke oder Zweikomponentenlacke. Das Aufbringen des Lacks erfolgt in der staubfreien Spritzkabine mit einer Spritzpistole. Danach wird die Farbe eingebrannt. Schliesslich polieren die Berufsleute das Auto auf Hochglanz und schützen den Lack mit Lackpflegeprodukten.
Carrossierinnen Lackiererei beschriften und verzieren Fahrzeuge. Sie kleben computergeschnittene Folien auf das Fahrzeug oder fertigen Schablonen an, die sie aufbringen und ausspritzen. Weitere Aufgaben sind die Demontage und Montage von Anbauteilen im Zusammenhang mit Lackierarbeiten, das Ausbeulen von kleineren Schäden an der Carrosserie ohne Lackbeschädigung oder das Überprüfen von Motorhaube, Türen und Schlössern.
Bei der Arbeit halten sich Carrossiers Lackiererei an Gift- und Umweltschutzvorschriften. Gegen den Schleifstaub und gegen Farbdämpfe schützen sie sich mit einer Atemschutzmaske. Da laufend neue Materialien und Technologien entwickelt werden, eignen sie sich immer wieder neue Bearbeitungstechniken an.
- Grundlage
Eidg. Verordnung vom 31.3.2005
- Dauer
4 Jahre
- Bildung in beruflicher Praxis
In einem Autolackierwerk
- Schulische Bildung
1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule
- Berufsbezogene Fächer
- Technische Mathematik
- Technologie
- Fachkunde
- Form und Farbe
- Überbetriebliche Kurse
Praktisches Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen
- Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
- Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Carrossier/in Lackiererei EFZ"
- Vorbildung
- Anforderungen
- Sinn für Gestaltung, für Farben und Formen
- geschickte Hände für genaues Arbeiten
- Zuverlässigkeit
- Teamfähigkeit
- gute Gesundheit (keine Allergien gegenüber Chemikalien, kein Asthma)
- keine Farbsehstörung
- Kurse
Angebote des Schweiz. Carrosserieverbandes VSCI, von Spezialwerkzeug-Herstellern, von Farblieferanten und von Berufsfachschulen
- Berufsprüfungen (BP)
Autolackierer/in mit eidg. Fachausweis
- Höhere Fachprüfung (HFP)
Carrosseriemeister/in, Fachrichtung Lackierer/in
- Ausland / Fachschule
Staatlich geprüfte/r Techniker/in Fachrichtung Farb- und Lacktechnik, an der Fachschule für Lacktechnik, SFG Stuttgart, DE
- Spezialisierung
Als Schadenexperte/-expertin, Zusatzausbildung bei einer Versicherungsgesellschaft
- Fachhochschule
Mit entsprechender schulischer Vorbildung z. B. Bachelor of Science (FH) in Automobiltechnik (BFH, Biel)
Quelle: berufsberatung.ch