Anlagenführer/innen arbeiten in unterschiedlichen Industriebetrieben, insbesondere inder Lebensmittel-, Pharma-, Chemie-, Biotechnologie-, Kunststoff-, Uhren- oder Maschinenindustrie. Sie betreuen Anlagen zur Herstellung und Verpackung von Produkten in grosser Stückzahl. Die Produktepalette ist sehr breit und reicht von Getränken über Medikamente und Uhrwerke bis hin zu Maschinenteilen.
Gemäss Auftrag planen Anlagenführer/innendie Produktionsabläufe. Durch fachkundiges Ein- und Umrichten der Anlagen stellen siedie grösstmögliche Auslastung bzw. Produktivität sicher. Sie tragen die Verantwortung für die Qualität der Serienproduktionen und sorgen dafür, dass die Produkte den Vorschriften und Kundenbedürfnissen entsprechen. Bei Bedarf nehmen sie Anpassungen vor. Die Produkte müssen zum Beispiel gut verpackt und mit dem richtigen Verkaufs- und Ablaufdatum versehen sein.
Den laufenden Produktionsprozess überwachen Anlagenführer/innen genau. Bei Störungen oder Pannenhandeln sie rasch und zielgerichtet. Sie machen die Fehlerquelle ausfindig und beheben sie. Kleinere Reparaturen und Wartungen führen sie selbst aus, sodass die Produktion weiterlaufen kann. Dabei greifen sie auf ihre Pneumatik-, Elektrotechnik- und Mechanikkenntnisse zurück.
Bei ihrer Arbeit halten sich Anlagenführer/innen an die Vorschriften zu Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz. Hygiene spielt in vielen Branchen eine besonders grosse Rolle, zum Beispiel bei der Herstellung von Pharmaprodukten oder Lebensmitteln: Anlagenführer/innen sorgen mit entsprechender Arbeitskleidung für hygienische Bedingungen undtragen einen Mundschutz, ein Übergewand, eine Haube sowie Handschuhe.
Anlagenführer/innen arbeiten oft im Team. Vielerorts laufen die Produktionslinien und Anlagen 24 Stunden an sieben Tagen pro Woche. Die Berufsleute betreuen ihre Maschinen dann im Schichtbetrieb.
- Grundlage
Eidg. Verordnung vom 8.12.2016
- Dauer
3 Jahre
- Bildung in beruflicher Praxis
In einem Industriebetrieb
- Schulische Bildung
1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule
- Gewerbliche Berufsschule Chur GBC (Blockwochen)
- Gewerblich-Industrielle Berufsfachschule GIBS Olten
- Lerninhalte
- Planen der Produktion
- Einrichten und Umrichten von Anlagen und Produktionslinien
- Herstellen und Verpacken von Produkten
- Kontrollieren und Optimieren des Prozessablaufes und der Qualität
- Überbetriebliche Kurse
Praktisches Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen
- Berufsmaturität
Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.
- Abschluss
Eidg. Fähigkeitszeugnis "Anlagenführer/in EFZ"
- Vorbildung
- abgeschlossene Volksschule
- Anforderungen
- technisches Verständnis: Grundverständnis für technische Geräte und mechanische Abläufe
- handwerkliches Geschick bzw. praktische Fähigkeiten
- genaue und sorgfältige Arbeitsweise
- Konzentrationsfähigkeit
- Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein
- Organisationstalent
- Teamfähigkeit
- Belastbarkeit und Bereitschaft zu unregelmässigen Arbeitszeiten (Schichtarbeit)
- Kurse
Angebote von Fachverbänden und Berufsfachschulen
- Höhere Fachschule
- dipl. Techniker/in HF Maschinenbau (Vertiefung Produktionstechnik)
- dipl. Techniker/in HF Unternehmensprozesse (Vertiefung Betriebstechnik)
- Fachhochschule
- Bachelor of Science (FH) in Maschinentechnik
- Bachelor of Science (FH) in Systemtechnik
- Berufsprüfung (BP)
- Automatikfachmann/-frau mit eidg. Fachausweis
- Prozessfachmann/-frau mit eidg. Fachausweis
- Produktionsfachmann/-frau mit eidg. Fachausweis
- Spezialisierung
- Teamverantwortliche/r Anlagenführer/in
- Bereichsleiter/in
- Betriebsleiter/in
Quelle: berufsberatung.ch